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Großer Brutraum

Ein Bienenvolk nutzt seine Waben sowohl als Brutfläche, als auch für seine Honig-/Pollenvorräte und als Resonanzkörper zur Kommunikation. Wilde Bienenvölker bauen lange zusammenhängende Waben in Baumhöhlen. Seit der Haltung von Bienenvökern durch den Menschen, liegt der Fokus hauptsächlich auf den Bedürfnissen des Imkers. Der natürliche Platzbedarf des Bienenvolkes spielt dabei keine Rolle. Gerade in der konventionellen Imkerei stehen die Schwarmvermeidung und die Ertragssteigerung im Mittelpunkt. Beides kann durch Eingriffe des Imkers gesteuert werden. Üblicherweise wird daher nur ein kleiner Brutraum verwendet, damit die Bienen ihre gesamten Honigvorräte in den Honigraum einlagern. Die durch den kleinen Brutraum gesteigerte Schwarmlust wird durch regelmäßiges “Schröpfen” (Entnahme von Brutwaben) gebremst.

Diese Arbeitsweise halte ich nicht für naturnah oder wesensgemäß und nutze daher einen großen Brutraum – den sogenannten “ungeteilten Brutraum”.

Ungeteilt deshalb, weil die meisten Bienenbehausungen (Beuten) das Stapeln von Räumen (Zargen) und damit eine Vergrößerung des Brutraumes auf zwei kleine Räume ermöglichen – das ist dann allerdings ein geteilter Brutraum, den der Imker bei jeder Kontrolle trennen und damit die von den Bienen erstellten Wachsbrücken “zerpflücken” muss. Die Bienen streben jedoch nach einer zusammenhängenden Fläche – was ja auch schon aus rein logistischer Sicht sinnvoll ist. Daher verwende ich den (großen) ungeteilten Brutraum im ZaDant-Maß.

Die Waben im Brutraum lasse ich die Bienen selbst bauen und gebe ihnen lediglich zur Orientierung einen Anfangsstreifen aus Wachs vor. Durch die regelmäßige Entnahme von verwaisten Naturbauwaben aus dem Brutraum und deren Einschmelzen habe ich ausreichend Wachs für die Mittelwände im Honigraum. Für die Bienen sehe ich den Vorteil darin, dass sie ihren Bautrieb voll ausleben können und sich möglicherweise auch die Zellengröße mittelfristig wieder dem natürlichen Durchmesser annähert.